GeoMIS.Bund

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Das Metainformationssystem für Geodaten des Bundes - GeoMIS.Bund - wurde offiziell auf der Intergeo 9/2003 freigeschaltet!

GeoMIS.Bund soll als zentraler Internet-Einstiegspunkt für die Geodatenrecherche dienen und Transparenz über Geodatenbestände in Deutschland liefern. GeoMIS.Bund ist mittlerweile integraler Bestandteil von GeoPortal.Bund.

Mit dem GeoMIS.Bund wird von der Geschäfts- und Koordinierungsstelle des Interministeriellen Ausschusses für Geoinformationswesen (IMAGI) eine Suchmaschine zur Verfügung gestellt, die Transparenz über den Bestand der Geodaten in der Bundesrepublik Deutschland schafft.

Weiterhin ist an den Anschluss von Metainformationsdiensten der Länder gedacht. In einem Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) und dem Umweltdatenkatalog (UDK) sollen bereits bei der Fertigstellung des oben genannten Endproduktes entsprechende Schnittstellen bei ausgesuchten Landesdiensten implementiert werden.

GeoMIS.Bund ist damit auch grundlegender Bestandteil einer Geodateninfrastruktur für Deutschland und ein wichtiger Baustein für die Entwicklung des Geoportal.Bund.

Weblinks

Funktionsschema GeoMIS.Bund

http://www.imagi.de/de/img/c_thema_geomis.jpg

Dezentrale Datenhaltung

GeoMIS.Bund fungiert als Broker, der dezentrale Informationssysteme auf Basis von SOAP (Simple Object Access Protocol) abfragt. Z.B. folgende Gründe sprechen dafür:

  • Eine zentrale Geo-Metadatenhaltung würde einen zu hohen administrativen Aufwand bedeuten, Datenabgleiche müssten regelmäßig über cron-jobs durchgeführt werden.
  • Die Kompetenz zusammen mit der Datenpflege ist an ein und derselben Stelle
  • Viele Behörden besitzen bereits Metadaten, diese zusätzlich zentral zu halten, würde unnötigen Aufwand bedeuten.
  • Ein Teil der Metadaten kann automatisch durch GIS Programme generiert werden. Diese Daten werden ebenfalls zentral gespeichert und sollten nicht doppelt gehalten werden.

Verwendete Standards

Um national und international Interoperabilität zu gewährleisten, werden bei GeoMIS.Bund Standards berücksichtigt:

  • OGC (catalogue service implementation specifications)
  • ISO (19115, 19139)
  • die Vorgaben der bund online 2005 Initiative, (insbesondere die "Standards und Architekturen für eGovernment-Anwendungen (SAGA)") und des Behindertengleichstellungsgesetz vom 1.Mai 2002 (§11 Barrierefreie Informationstechnik) .

Funktionalität

Eine überschaubare, intuitive Benutzerführung sowie optimierte Zugriffsergebnisse mittels semantischer Automatismen bringen eine hohe Akzeptanz für das Produkt. Die Geodaten sind über die Kategorien Thema, Raum und Zeit recherchierbar. Das Suchergebnis ist eine Detailansicht die einen Verweis auf eine Internetseite und sehr detaillierte Informationen zu den Daten bietet auf die gezeigt wird. GeoMIS.Bund deckt die im ISO 19115 beschriebene Kernmenge ab. Die Oberfläche - und soweit möglich die Inhalte - werden zweisprachig in deutsch und englisch dargestellt. GeoMIS.Bund wird integraler Bestandteil von GeoPortal.Bund.

Technik allgemein

GeoMIS.Bund ist ein dynamisches Produkt, dass jederzeit erweiterbar, portierbar und konfigurierbar bleibt. Die Plattform besteht aus Windows 2000 Server und Tomcat und die Applikation ist auf der Basis von JSP, XML, HTML, SOAP und SQL modular programmiert. Die gesamte Anwendung verzichtet weitgehend auf aktive Inhalte (Javascript, Applets, Active X etc.) und funktioniert bei Bedarf auch auch bei Firewall-Einstellungen, die keine aktiven Inhalte zulassen.

Technik im Detail

Eine im GeoMIS.Bund-Broker eingehende Anfrage wird in eine vorgegebene XML/SOAP-Struktur gebracht und nach Einlesen der FMIS-Informationen (Name, IP-Adresse etc.) an die verschiedenen Schnittstellen verteilt. Es handelt sich in erster Linie um Fachbehörden des Bundes aber auch um das AdV-MIS beim Geodatenzentrum in Leipzig und den UDK. Weitere Systeme der Länder sollen folgen. In der Schnittstelle wird das XML -File in eine SQL-Anfrage umgesetzt und mit Hilfe eines JDBC Datenbank-Treibers auf die Datenbank abgesetzt.

Das Ergebnis wird in eine ISO 19115 (Geographic information - Metadata) und ISO 19139 (Geographic information - Metadata - Implementation specification) konforme Struktur transformiert und in XML/SOAP wieder an den Broker gesendet. Dort werden die Informationen entpackt, mit Hilfe einer XSLT engine und ggf. eines Mapservers in HTML umgewandelt und zum Browser des Endnutzers gesendet.

ISO 19115 gibt die Inhalte, ISO 19139 die Struktur vor. Da ISO 19139 noch kein fertiger Standard ist, muß catalogue service eventuell noch an den fertigen Standard angepasst werden. Für die Fachmetainformationssysteme (FMIS) sind unterschiedlichste Datenbanken im Einsatz (Oracle, SQL-Server, Informix, Access etc.). Die Schemata (ERM) dieser Datenbanken sind heterogen, so dass individuell angepasste SQL statements erstellt werden, um die jeweilige Schnittstelle mit einer einheitlichen Datenstruktur versorgen.