Flurkarte

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Die Flurkarte ist die Bezeichnung der manuell hergestellten Liegenschaftskarte. Sie wurde in Deutschland ab ca. 1870 von den Katasterverwaltungen hergestellt und aktuell gehalten und war von topographischen Linien (Wege, Gewässer) begrenzt. Flurstücke wurden immer ganz dargestellt. Flurkarten werden heute vor allem in den Maßstäben 1:5000 und 1:1000 erstellt. Selten in 1:2500 oder 1:500.

Eine Flur umfasst dabei das Gebiet, das auf einer Karte in Abhängigkeit von gewählten Maßstab (ca. 1:2000) dargestellt werden konnte (Inselkarte). Eine modernere Form der Flurkarte war die in der Regel quadratische Rahmenflurkarte, die von Netzlinien des Gauß-Krüger-Koordinatensystems begrenzt wurde. Dadurch wurden Flurstücke zwar zerschnitten, aber es war möglich, mehrere Karten (Blattschnitt) aneinander zu legen, um eine größeres Gebiet zusammenhängend darstellen zu können.

Die Flurkarte beinhaltet die Darstellung von:

  • Flurstücken
  • Gemarkung, Flur
  • politische Grenzen
  • Gebäude
  • tatsächliche Nutzung
  • nummerierten Punkten (Punktart 0),(Punktarten 1 - 4)
  • Kartenblatt, -rahmen, -rand
  • Basistopographie
  • nichtnummerierten Grenz- und Kleinpunkten
  • Grenzeinrichtungen (Hecken, Zäune, Grenzmauern)
  • Geländeform (z.B. Böschungen, aber keine Höhenlinien)

Die Liegenschaftskarte wird heute von fast allen Katasterverwaltungen als digitale Karte geführt. Dadurch wird die Liegenschaftskarte blattschnittfrei und kann in verschiedenen Maßstäben ausgegeben werden.

Siehe auch: ALK, Kataster